Die Tage vor den Tagen an denen die Tage Tagelang sind
Hormone, Hormone! Wenn ich könnte, würde ich euch auch auffressen aber es geht leider nicht. Was soll ich sagen, ich investiere schon lange viel Zeit damit, meinen Körper kennen zulernen & zu verstehen; genau genommen 26 Jahre nun schon.
Das mein Körper und ich uns manchmal uneinig darüber sind, was wir nun essen wollen/sollen oder nicht, gehört zu den kleineren Übeln. Das ich aber wirklich jeden Monat aufs Neue in den roten Krieg ziehen muss (Schlacht um Rotwasser), hat mich bereits zu einer sehr erfahrenen Kämpferin gemacht – Xenia ist nix dagegen. Klar, bin ich nicht alleine in diesem Krieg, schließlich kämpfe ich an der Seite von allen Frauen dieser Welt, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass man mich ganz vorne in die erste Reihe gestellt hat, so als Strafe dafür, dass ich während der Kriegs-Besprechung geschwänzt habe oder so. Wie auch immer, wenn du jeden Monat an der Front kämpfst, entwickelst du irgendwann Strategien zum Überleben. Für dich und deine Mitmenschen.
Ich erkläre euch diesen Krieg mal ein wenig genauer, denn es ist nicht so, dass man drauf losmarschiert und ein Blut Massaker entsteht und dann alles vorbei ist – NEIN – dieser Krieg ist schleichend, unberechenbar und endlos. Also, die weißen Wanderer sind nix dagegen. Daenerys weiß sicherlich wovon ich rede.
Also gut, hier eine kleine Berechnung: gehen wir davon aus der Monat hat 30 Tage.
Der Zyklus tritt alle 28 Tage ein & dauert ca. 5-7 Tage. Und 4-10 Tage davor marschiert das PMS Monster ein. Wenn man mal überlegt, sind wir quasi nur wenige Tage im Monat wir selbst, und keine laufende hormongesteuerte Dynamitstange. Respekt also an den Mann, der diese Tage rechtzeitig erkennt & Good Luck an den Mann, der sie verfehlt. Hier aber mal ein Auszug aus unserem Freund und Helfer Google, was genau dieses PMS ist:
In der Fachsprache bezeichnet man mit PMS (Prämenstruelles Syndrom) äußerst komplexe Beschwerden, die sich während der letzten vier bis vierzehn Tage vor dem Eintreten der Regelblutung in jedem Monatszyklus einer Frau zeigen können und mit Beginn der Regel aufhören. Die Auslöser des PMS können unterschiedlich sein. Ein hormonelles Ungleichgewicht während der Woche vor der Periode, Schilddrüsenunterfunktion, beeinträchtigte Funktion des Nervensystems und ein zu niedriger Melatonin Spiegel gehören zu häufigen Auslösern. Die Tage vor den Tagen können also eine ganze Vielzahl von körperlichen und psychischen Beschwerden verursachen:
Zu den körperlichen Symptomen können gehören:
- Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)
- Hautveränderungen, Pickel & unreine Haut
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfungssymptome
- Übelkeit und Kreislaufbeschwerden
- Durchfall
- Krämpfe im Unterbauch
- Kopf-und Rückenschmerzen
- Heißhunger oder Appetitlosigkeit –
- Schmerzhafte Spannungen, Schwellungen oder extreme Empfindlichkeit der Brüste
- erhöhte Sensibilität auf Reize
- Völlegefühl
- Schmerzen im Bereich der Geschlechtsorgane und im kleinen Becken beim Geschlechtsverkehr
- Schleimhautreizungen
Zu den psychischen Symptomen können gehören: Stimmungsschwankungen -> von der Engelfreundin Knutschattacke bis hin zum Hass des eigenen Freundes.
- Antriebslosigkeit -> habe Tagelang es nicht geschafft die Waschmaschine anzuschmeißen
- Hyperaktivität, Ruhelosigkeit -> Vom Sport zum anderen Sport und dann zur Party
- depressive Stimmung -> hasse euch alle und mich und dich
- Angstzustände -> nachdem ich PLL geschaut habe dachte ich das A in meiner Wohnung ist!
- Reizbarkeit -> wenn man mich alle 2 min. sinnlos abknutscht klar flipp ich da aus!
- Aggressivität -> siehe Steigerung der Reizbarkeit
- grundloses Weinen oder Lachen -> Story of my life -> brauchen gar nicht erst davon anfangen.
- vermindertes Selbstwertgefühl -> Schatz ich bin dick! Schatz ich bin so unfassbar dick! Baby ich bin eine dicke fette Kuh lieb mich nicht!
- Gefühl von Überforderung und Kontrollverlust -> Oreo oder Snickers?! OReo oder Snickers? Ich habe dir Snickers mitgebracht! Waaas?! Warum entscheidest du für mich???!!!!
- Veränderungen des Appetits -> 24h hungrig.
Tja, da staunst du was, man muss sich das so vorstellen; wir sind also eine pickelige Atombombe mit dicken Beinen, Blähbauch, die eine Verwandlung zwischen einem hungrigen Glücksbärchi und Satan durchlebt- und das alles einige Tage lang.
Wie gesagt, die übrige Zeit bin ich eigentlich eine süße, kleine, liebevolle Frau mit einer normalen Psyche.
Wann ich das gemerkt habe? Also ich persönlich habe das erst gar nicht bemerkt, ich fand es völlig normal in der einen Sekunde eine Liebesüberdosis auszuschütten und im anderen Moment den Grund für den Weltkrieg meinem Freund zu geben, weil er das falsche Strawberry-Cheesecake Eis gekauft hat. (Von Häagen Dazs! & nicht Ben & Jerrys!!!! Wie oft noch!!?!!?! *augenrollen*)
Naja, also die „leichte“ Reizbarkeit, die Heißhungerattacken und die Faulheit waren noch verkraftbar, ABER als ich irgendwann merkte das ich von einem Tag auf den anderen aussah wie ein Hefeteig ohne was anderes gegessen, oder getan zu haben – da wurde ich ein wenig skeptisch.
Ich hatte unfassbar viel Wasser im Körper angesammelt und sah aus wie Eine die aus der Entbindung kommt – oder auch grad zur Entbindung geht & das trotz täglichem Sport. Mein Magen war so angeschwollen, dass ich quasi Mutter eines Pizza Babys sein könnte. Als sich dann auch noch meine Pubertät plötzlich in eine Zeitmaschine gesetzt hatte und zurück in meinem Gesicht gelandet war, war das perfekte 26-Jährige High-School Mobbing Opfer Charakter geschaffen.
Also rollte ich zum Arzt. Als mein Arzt fragte was mir fehlt, sagte ich ihm:“ Mir fehlt nichts, aber wir wissen jetzt wo das ganze Wasser für die Menschen in Afrika ist! Nämlich in meinen Beinen!“ Ich erklärte ihm das ich meine Symptome bereits gegoogelt habe und vermutlich an einem Tumor oder eine Lungenembolie leide und versprach ihm nie wieder Shisha zu rauchen, wenn er mich heilen könnte. Nachdem er mich dann aus meinem Horrorszenario rausgeholt und beruhigt hatte, da meine Blutwerte absolut normal waren, stellte er einige Fragen. Am Ende erklärte er mir es sei PMS. Oh fuck PMS! Also plante ich im Kopf meine Beerdigung weiter und überlegte ob ich es meinen Eltern sagen sollte oder nicht – bis der Arzt mich lächelnd beruhigte und mitteilte das es nichts Schlimmes sei und nahezu jede 3.Frau daran leiden würde. Na super! Wieder bin ich die Quoten Bitch. Er erklärte das es bei „Frauen“ im „Gebärfähigen“ Alter Symptome vor der Regelblutung sind. Und ich dachte mir nur; soll ich jetzt nach Hause gehen und schnell ein Baby machen damit die Symptome aufhören oder wie?! Nein, nicht ganz, aber hier ein Paar von den Tipps die der Arzt mir mitgegeben hat & die ich persönlich getestet habe:
Folgende Punkte sind das A.O für eine „langfristige Abhilfe gegen PMS & Regelblutung Beschwerden:
- Gesund Ernähren – pi pa pupp ja, täglich draußen essen und Ice Cream (von Häagen Dazs!) schaufeln hilft nicht weiter – deswegen, wenn möglich, lieber Calcium und Magnesiumreich ernähren und auf die ausreichende Versorgung von Vitamin B6 achten!
- Sport – Ladies, man kommt nicht drum rum, aber, wenn ich eins sagen kann, dann das, das regelmäßige Bewegung den Unterleib, PMS & Regelblutung Beschwerden auf die Dauer keine Chance gibt.
Aber das wissen wir vermutlich alle, hier jedoch mein SOS Paket, falls zufällig die Freundin meint in eurer PMS oder Menstruations-Woche eine Geburtstagsparty im engen Kleidchen feiern zu müssen:
SOS Paket:
- Meidet Salz, Alkohol, Kaffee, Nikotin & süßes –Salz bindet das Wasser im Körper und führt zu Wassereinlagerungen im Bauch & in den Beinen. Alkohol, Kaffee, Nikotin & Süßigkeiten verstärken die Beschwerden um ein Vielfaches. Versucht stattdessen an diesen Tagen den Kaffee mit Kamille, Kümmel, Fenchel & Brennnessel Tee zu ersetzten. Der Magen beruhigt sich und bläht dadurch nicht mehr auf.
- Wechseldusche – klingt behindert, ist behindert aber hilft. Nach dem duschen einfach mutig sein und die Oberschenkel, Beine, Füße beim Wechsel zwischen kaltem und warmen Wasser leicht kneten. Muss nicht lange sein. Wichtig: Wasser sollte so kalt wie möglich sein. Das fördert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. PS: wirkt auch super gegen Cellulite. (Die wir alle selbstverständlich nicht haben! 😉
- 2x am Tag ein Glas Wasser mit 2 TL Apfelessig trinken – Schleust das Wasser aus dem Körper aus & stillt den Heißhunger. Füße hochlegen – einfach abends die Füße paar Minuten lang an die Wand hochlegen und leicht massieren.
- Aromawickel – beruhigt den verkrampften Bauch und schleust Wasser aus dem Gewebe. Dafür ein Tuch anfeuchten und in der Mikrowelle erhitzen oder in warmes Wasser tauchen, ausringen – und drei Tropfen Melissen- oder Lavendelöl darauf geben. Auf den Bauch legen und entspannen. Denn die Wärme wirkt krampflösend
- Ätherische Öle – & Massage helfen sehr gut gegen die Unterleibschmerzen. Denkt dran den Bauch immer im Uhrzeigersinn mit leichtem Druck zu massieren
- Tote Meer Salz – gibt es in jedem Supermarkt für ca. 2€ und hilft sehr gut gegen die entzündete und Unreine Haut und schwellt die Pickel ab- Einfach ein Dampfbad fürs Gesicht mit Wasser und dem Salz machen und mit einem Tuch einige Minuten Gesicht drüber halten. Das Tote Meer Salz eignet sich auch sehr gut als Peeling für die Haut.
PS: außerdem sollte der Partner an diesen Tagen besonders zuvorkommend, liebevoll und äußerst einfühlsam sein. Auch Handtaschen und Schuhkäufe sollten toleriert und mit Verständnis aufgefasst werden. Man(n) sollte in der Lage sein, gefahren Situationen aus dem Weg zu gehen und diese zu meiden. Es ist also nicht zuviel verlangt, an diesen Tagen ausnahmsweise der Freundin/Frau richtig zuzuhören und das fucking Eiscreme richtig zu kaufen!
Dann auf in den nächsten Kampf! Der Sieg gehört uns!
Cheers, Diloshima
Kommentar verfassen